Das Gewitter歌词由Stefan Gwildis演唱,出自专辑《Gwildis liest und singt Borchert (Pack das Leben bei den Haaren!)》,下面是《Das Gewitter》完整版歌词!
Das Gewitter歌词完整版
Das Gewitter
Der Himmel war gr眉n. Und es roch nach Angst. Der Abend roch nach Bier und gebratenen Kartoffeln. Die engen, endlosen Stra脽en rochen nach Menschen, Topfblumen und offnen Schlafzimmerfenstern.
Der Himmel wurde gelb wie Gift. Die Welt verstummte vor Beklemmung. Nur ein Riesenautobus schnob urweltlich und asthmatisch vorbei. Er lie脽 eine Andeutung von 脰lruch in der Luft.
Die Alster erbleichte und starrte wie ein furchtvolles Tierauge zwischen den H盲usermassen zum Himmel. Sie sah das Unabwendbare auf sich zukommen. Und sie erbleichte, da脽 es aussah, als h盲tten hunderttausend Fische pl枚tzlich ihre B盲uche nach oben gekehrt. Die Kircht眉rme waren ganz nah und wie nackt. Die Stadt duckte sich.
Auf einer Hauswand schleimten sich zwei Schnecken in weltentr眉ckter Gelassenheit gru脽los aneinander vor眉ber. 脺ber sechs Stunden klebten sie sich gegen眉ber und jede von ihnen hatte erwartet, da脽 die andere ausweichen w眉rde. Dann setzten sie sich endlich solidarisch zu gleicher Zeit in Bewegung. Und jede machte einen d眉nnen, glitschigen Silberstrich an die Wand.
Aus dem vielstockigen Haus kam kaum ein Laut. Eine T眉r miaute. Und ein Kind fragte etwas. Sonst nichts. Nur unten im Hausflur klopften zwei Herzen. Die geh枚rten einem jungen Mann und einem M盲dchen.
Als sich die beiden Schnecken unter den Blicken der beiden Menschen eine Handbreit voneinander entfernt hatten, klirrte laut und unmi脽verst盲ndlich ein Fenster zu. Ein 眉berraschender Wind jaulte auf, hob einen Fetzen Papier auf, kl枚terte eine leere Konservendose gegen die Steine und jachterte wie hundert hungrige Hunde durch die gel盲hmte Stadt. Riesige Regentropfen klatschten kalt und rhythmisch auf die Stra脽en.
Als der erste Blitz wie ein Ri脽 眉ber den Himmel ging, griff das M盲dchen nach der Hand des jungen Mannes und dr眉ckte sie gegen ihre Brust. Der Donner bellte gereizt 眉ber den D盲chern. Die beiden Menschen schlossen f眉r Sekunden die Augen.
Der junge Mann war ein typischer Mann. Er wollte die so leicht gewonnene Stellung nicht nur halten, sondern nannte das Gewitter f眉r sich ein unversch盲mtes Gl眉ck. Und er legte die andere Hand daneben und zog das ganze an sich.
Das Ganze, das M盲dchen, sah ihn an, als s盲he sie ihn zum erstenmal. Er nickte ihr gro脽artig zu: Ja, das habe ich nun getan. Aber da nahm sie seine H盲nde von sich ab, schnell und stumm. Und weil sie ihn verstand, atmete sie erregt: Ja, du, das verstehe ich nicht. Dann lief sie in den Regen hinaus.
Der junge Mann war ein typischer junger Mann. Er sah die unwahrscheinlich dicken, nassen Tropfen und hob die Schulter: Nein, ich verstehe das auch nicht. Kopfsch眉ttelnd nahm er die eine Schnecke und backte sie wieder dahin, wo sie vor einer Stunde gewesen war. Er wischte sich die Hand an der Hose ab und setzte sich erschlagen auf die Treppe. Er kaute grimmig auf einem Gummiband.
Allm盲hlich verbla脽ten die Blitze. Die Donner d盲mpften ihre Wut. Die Alster schwatzte glucksend mit den dicken Regentropfen. Es roch fruchtbar nach Milch und Erde. Die Rinde der B盲ume war blaugrau und blank wie die Haut eines Elefanten, der eben aus dem Flu脽 steigt. In einer Nebenstra脽e zischte ein Auto durch die Pf眉tzen.
Der junge Mann sah absch盲tzend zum Himmel. Da hing ein schmaler Mond. Der Himmel war durchsichtig und sauber wie eine frisch geputzte Fensterscheibe. Die Luft war seidig und die ersten Sterne stickten ein zaghaftes Muster in die aufkommende Nacht. Man h枚rte die Menschen tief atmen im Schlaf. Aber die B盲ume, die Blumen und das Gras waren wach und tranken. Der letzte Donner war so klein, als wenn ein Kind einen Stuhl r眉ckt.